Gemeinsam mit über 30 zivilgesellschaftlichen Organisationen erarbeiten wir – D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt einen Code of Conduct für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, Organisationen dabei zu unterstützen, den KI-Einsatz kritisch zu reflektieren und zentrale Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu stärken.
Bei zwei Treffen in Halle und Berlin haben wir mit Organisationen bereits intensiv und konstruktiv zu den Themen Freiheit und Gerechtigkeit konstruktiv zusammengearbeitet. Nun suchen wir fünf bis zehn weitere Organisationen, die sich mit ihrer Perspektive einbringen möchten – unabhängig davon, ob sie bisher Erfahrung mit KI haben oder nicht. Bewerbt euch bis zum 31. Januar 2025 über unser Anmeldeformular!
Wir erstatten Reisekosten für die Treffen. Für kleinere Organisationen und ehrenamtliche Vertreter:innen gibt es außerdem die Möglichkeit, Aufwandsentschädigungen zu erhalten. Mehr Infos zum aktuellen Stand auf demokratische-ki.de.
Zeitplan:
- Bewerbungsschluss: 31. Januar 2025
- Bis Ende Februar 2025: Benachrichtigung aller Bewerber:innen über die Ergebnisse der Auswahl
- April 2025: Hybrides Treffen in Köln (voraussichtlich am 9. und 10. April)
- Voraussichtlich September 2025: Hybrides Treffen in Berlin
Hintergrund: Warum ein Code of Conduct für die demokratische KI?
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Anwendungen wie Chatbots oder Sprachassistenten entsteht die Frage nach dem Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft. Bisherige Richtlinien konzentrieren sich auf Risikovermeidung in Wirtschaft und Politik. Ein spezifischer Code of Conduct für die Zivilgesellschaft fehlt jedoch bislang. Angesichts der Vorbildfunktion zivilgesellschaftlicher Organisationen und den Risiken und negativen Konsequenzen von KI ist ein bewusster Umgang mit KI-Anwendungen entscheidend. Wir wollen ein gemeinsames Verständnis davon entwickeln, was gesellschaftliche Grundwerte im Kontext von KI bedeuten und wie KI im Einklang mit ihnen eingesetzt werden kann. Dabei orientieren wir uns an der KI-Definition der UNESCO.
Wie wird der Code of Conduct aussehen?
Der Code of Conduct soll zugänglich ausgestaltet sein, um von einer Vielzahl von Organisationen unterzeichnet werden können. Er zielt darauf ab, Leitlinien für den Einsatz von KI in zivilgesellschaftlichen Organisationen zu geben – etwa durch Prinzipien wie Anti-Bias und Anti-Diskriminierung, Transparenz, Partizipation und Teilhabe, Menschenzentrierung, Kompetenzen, Verantwortung und Nachhaltigkeit. Dabei stellen wir zunächst immer die Frage, ob der Einsatz von KI im jeweiligen Vorhaben grundsätzlich notwendig und sinnvoll ist.
In drei begleitenden White Papers zeigen wir auf, wie KI im Sinne der Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität genutzt werden kann. Und mit praxisorientierten Handlungsempfehlungen unterstützen wir Organisationen sowohl beim Einsatz als auch bei der Entwicklung von KI-Anwendungen und regen Reflexionsprozesse zur kontinuierlichen Überprüfung an.
Wie wird der Code of Conduct entwickelt?
Zwei hybride Treffen mit den thematischen Schwerpunkten Freiheit und Gerechtigkeit haben bereits in Halle (Juni 2024) und Berlin (November 2024) stattgefunden. Das erste White Paper zum Thema Freiheit ist bereits veröffentlicht; das zweite White Papers zum Thema Gerechtigkeit soll im Frühjahr 2025 folgen.
Im April 2025 und im September 2025 möchten wir in Köln und Berlin das White Paper zu Solidarität und den Code of Conduct weiterentwickeln.
Warum sollte eure Organisation sich bewerben?
Die Teilnahme bietet die Chance, an der Entwicklung eines wegweisenden Codes of Conducts mitzuwirken und den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft zu gestalten. Als Vertreter:in eurer Organisation könnt ihr euer Fachwissen einbringen, Netzwerke erweitern und euch für demokratische und gemeinwohlorientierte KI engagieren. Ihr habt die Möglichkeit euch mit engagierten Vertreter:innen von bisher 30+ Organisationen zu vernetzen.
Teilnahmevoraussetzungen:
Wir wünschen uns eine noch breitere Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen. Insbesondere freuen wir uns Bewerbungen von Organisationen, die in Diskursen zu KI unterrepräsentiert sind und/oder Perspektiven von unterrepräsentierten Gruppen zu dem Thema einbringen. Zivilgesellschaft sind für uns alle gemeinnützigen oder gemeinwohlorientierte Organisationen. Wenn ihr euch unsicher seid, fragt gerne nach, ob ihr euch bewerben könnt.
Grundkenntnisse zu digitalen Themen sollten vorhanden sein. Da unsere Inhalte gemeinsam entwickelt werden, haben wir bisher sehr davon profitiert, mit Vertreter:innen zu arbeiten, die in der Lage sind, aktiv am fachlichen Austausch teilzunehmen.
Wir unterstützen eine lebhafte Debattenkultur, solange Gespräche respektvoll und konstruktiv sind. In diesem Sinne verpflichten wir uns, ein freundliches, sicheres und einladendes Umfeld für alle zu schaffen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Fähigkeiten, ethnischer Zugehörigkeit, sozioökonomischem Status und Religion. Wir setzen bei einer Bewerbung voraus, dass ihr und eure Organisation sich diesen Prinzipien ebenfalls verpflichtet fühlt.
Wie könnt ihr euch bewerben?
Bitte füllt bis zum 31. Januar 2025 unser Anmeldeformular aus und benennt eine:n zuständige:n Ansprechpartner:in in eurer Organisation. Beantwortet bitte außerdem die folgende Frage:
Welche Herausforderungen seht ihr beim Einsatz von KI-Anwendungen in zivilgesellschaftlichen Organisationen?
Praktische Hinweise:
Das Projekt wird von D64 umgesetzt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Künstlicher Intelligenz für das Gemeinwohl gefördert.
Aufwandsentschädigungen für die Treffen können bei Bedarf gezahlt werden. Reisekosten werden im Rahmen des Bundesreisekostengesetzes erstattet. Weitere Details erhalten die ausgewählten Teilnehmenden. Bei Fragen wendet euch bitte an Anke Obendiek unter buero@d-64.org.
Wir freuen uns auf euren Beitrag zur demokratischen Gestaltung von Künstlicher Intelligenz in der Zivilgesellschaft!