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Erstes White Paper: Freiheit als zentraler Wert für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft 

Gemeinsam mit Aktiven aus 15 Organisationen hat D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt am 19. November 2024 das White Paper „Freiheit als zentraler Wert für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft“ veröffentlicht.  Freiheit beschreibt die Fähigkeit und...
Das White Paper unterstützt die Zivilgesellschaft, ihre Prioritäten beim Einsatz von KI zu definieren.

Gemeinsam mit Aktiven aus 15 Organisationen hat D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt am 19. November 2024 das White Paper „Freiheit als zentraler Wert für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft“ veröffentlicht. 

Freiheit beschreibt die Fähigkeit und das Recht eines Individuums, ohne äußeren Zwang zu handeln, eigene Entscheidungen zu treffen und Lebensumstände selbst zu bestimmen.

Während KI menschliche Freiheiten erweitern kann – etwa durch automatisierte Übersetzungen, die Zusammenfassung von Dokumenten oder durch vereinfachte Datenanalyse – kann sie auch Freiheiten und Grundrechte einschränken. Denn der Einsatz von KI ist mit Risiken wie Diskriminierung, Datenmissbrauch oder Fehlinformationen verbunden und kann negative Konsequenzen haben, beispielsweise durch erhöhten Energieverbrauch. 

Der KI-Wertekompass: Ein Wegweiser

Ein zentrales Element des White Papers ist der KI-Wertekompass Zivilgesellschaft. Dieses methodische Tool hilft Organisationen, ihre Werte und Ziele im Umgang mit KI zu reflektieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Kompass beleuchtet verschiedene Freiheitsdimensionen, darunter:

  • Offenheit vs. Sicherheit:Soll die Transparenz der KI-Anwendung oder der Schutz sensibler Daten priorisiert werden?
  • Explorativ vs. Konservativ: Werden neue Wege getestet oder bewährte Prozesse beibehalten und unterstützt?
  • Präzision vs. Imagination: Sind präzise, faktenbasierte Antworten zentral oder geht es um neue Ideen und Impulse?

Dabei werden konkrete Anwendungsbeispiele genannt und auch zentrale Risiken, wie Abhängigkeiten von großen Konzernen, rechtliche Unsicherheiten und Datenchutzbedenken beleuchtet. Organisationen können so ihre individuelle Position bestimmen und fundierte Entscheidungen treffen. So ermöglicht das White Paper der Zivilgesellschaft, den Einsatz von KI aktiv zu gestalten. 

Praxisbeispiele für den gemeinwohlorientierten Einsatz von KI

Das White Paper stellt den KI-Wertekompass mit konkreten Beispielen vor:

  1. Chatbot für ältere Menschen: Ein sozialer Verband entwickelt einen KI-basierten Chatbot, der Einsamkeit reduziert und einfache Informationen bereitstellt. Der Fokus liegt dabei auf neuen Impulsen und nutzendenzentrierter Gestaltung.
  2. Vergleich von Angeboten: Eine NGO nutzt KI-Tools, um Angebote zu vergleichen, was die Entscheidungsprozesse effizienter und nachvollziehbarer macht. Dabei liegt der Fokus auf Präzision und menschlicher Kontrolle. 

Ausblick: Das White Paper ist erst der Anfang

Aufmerksamkeitszyklen, von manchen auch als „KI-Hype“ bezeichnet, können dazu führen, dass KI-Anwendungen zur vermeintlich einfachen Lösung gesellschaftlicher Probleme eingesetzt werden, ohne dass potenzielle negative Effekte ausreichend berücksichtigt werden. Umso wichtiger ist es, dass die Zivilgesellschaft selbst einen reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit KI-Systemen entwickelt. Das White Paper ist nur der erste Schritt auf diesem Weg.

Bis Ende 2025 werden wir weitere White Paper zu den Themen Gerechtigkeit und Solidarität sowie eine Selbstverpflichtung für den Einsatz von KI in der Zivilgesellschaft erarbeiten. Was ist für Eure Organisation entscheidend, um KI gemeinwohlorientiert zu nutzen? Wie schafft Ihr es, dass KI Eure Handlungsfreiheit erweitert, statt einschränkt? Eure Erfahrungen, Ideen und Anregungen sind von großer Bedeutung. Schreibt uns an buero@d-64.org